OLDTIMER FREUNDE GREFFEN
OLDTIMER FREUNDE GREFFEN
OLDTIMER FREUNDE GREFFEN
ÜBER UNS
Die Oldtimer Freunde Greffen
Der Verein Oldtimer Freunde Greffen ist mit dem Ziel gegründet worden, historische Fahrzeuge vor der Verschrottung zu bewahren und zu restaurieren.
Unsere Ausstellungsstücke möchten wir in regelmäßigen Abständen der Öffentlichkeit präsentieren um so den Menschen einen Blick auf vergangene Technik zu ermöglichen.
Zu unseren Exponaten zählen Autos, Lkw, Motorräder, Standmotoren und Landmaschinen, wobei letztere den größten Teil unserer Sammlung ausmachen.
Fast alle Geräte befinden sich im privaten Besitz der mittlerweile über 100 Vereinsmitglieder, einige wenige Exponate gehören aber auch dem Verein.
- 1. Vorsitzender: Karsten Enninghorst
- 2. Vorsitzender: Dirk Hartmeyer
- Kassenführer: Stefan Högemann
- Schriftführer: Robert Daut
- Beisitzer: Jonas Visang und Edgar Helmert
Wir, die Oldtimer Freunde Greffen
Bereits zum dritten Mal veranstalten wir, die Oldtimer Freunde Greffen, ein großes Oldtimer Treffen. Alle drei Jahre feiern wir ein solches Fest. 2008 zum ersten, 2011 zum zweiten und nun zum dritten Mal. Wie schon bei den vergangenen Treffen, erscheint auch jetzt eine Festschrift, die Sie hier in den Händen halten. Unser erstes Treffen stand unter dem Zeichen des damaligen fünften Geburtstags unseres Vereins. Da es allen sehr gut gefallen hat, entschlossen wir uns nach einer Zeit von drei Jahren, wieder ein solches Treffen zu veranstalten.
In unserer ersten Festschrift haben wir die Vereinsgeschichte genau beschrieben. Den Inhalt dieser und der zweiten Festschrift finden Sie auf unserer Vereinshomepage www.oldtimer-freunde-greffen.de. Da uns viele nun schon länger kennen, wollen wir uns hier nur auf die wichtigsten Punkte des Vereinslebens beschränken. Tiefergehende Informationen finden Sie vor allem in der Festschrift zum Treffen 2008 auf unserer Homepage.
Entstanden ist unser Verein aus einer lockeren Idee heraus. Drei Greffener Oldtimerbegeisterte entschlossen sich, auf dem Hof des Hotels Johannsmann im Herzen Greffens, ein kleines Oldtimer Treffen zu veranstalten. Dieses fand am 12. September 1999 statt. Das Treffen stand unter dem Motto „Klein aber fein.“ Rund 35 Traktoren und ebenso viele Motorräder sowie ein Dutzend alter Autos und ein paar Standmotoren wurden ausgestellt. Das besondere daran war, dass alle Exponate direkt aus Greffen stammten. Lediglich ein Lanz Bulldog reiste von weiter her an. An diesem sonnigen Spätsommertag wurde auch die Idee geboren, eine Interessengemeinschaft zu gründen. Man traf sich nun einmal monatlich und organisierte auch bereits erste Ausfahrten mit historischen Gefährten. 2001 veranstalteten wir erstmals eine Ernte nach historischem Vorbild. Schnell war klar: Ein Verein muss her!
Nach der Gründungsveranstaltung am 17. Februar 2003 erfolgte die Eintragung in das Vereinsregister am 2. Juni desselben Jahres. Seit seiner Geburtsstunde wachsen der Verein und seine Aktivitäten ständig weiter. Die meisten Mitglieder widmen sich in ihrer Freizeit dem Erhalt von Oldtimern. Vor allem in den Anfangsjahren handelte es sich dabei mehrheitlich um historische Landmaschinen. Aber auch Freunde alter Motorräder, Standmotoren, Autos und Lkw fanden sich zunehmend im Verein ein. Damals wie heute befinden sich fast alle Oldtimer und Ausstellungsstücke in Privateigentum. Der Verein bündelt lediglich die Aktivitäten und stellt seit Jahren eine Fahrzeughalle für alle zur Verfügung, die ihre Fahrzeuge nicht privat unterstellen. Die Vereinshalle ist auch zumeist Ausgangspunkt der Ausfahrten zu verschiedenen Veranstaltungen anderer Vereine oder Organisationen, welche zumeist im Sommerhalbjahr stattfinden. Teilweise sind wir dann mehrere Tage nacheinander unterwegs, so beispielsweise während unserer jährlichen Teilnahme am großen „Historischen Feldtag“ in Nordhorn an der niederländischen Grenze. Bisheriger Höhepunkt war die „Alttraktoren-Weltmeisterschaft“ am Großglockner, dem höchsten Berg Österreichs. Dafür verkehrte eigens ein Sonderzug ab Nordhorn, um unsere Traktoren nach Österreich zu bringen. Wir teilten uns den Zug mit dem „Treckerclub Nordhorn“. Das Glück war uns hold. Gemeinsam mit den Kollegen aus Nordhorn gewannen wir die Weltmeisterschaft und konnten den Titel „Alttraktoren-Weltmeister am Großglockner 2007“ führen. Es war nicht zuletzt der dortige Erfolg, der uns beflügelte, 2008 ein erstes großes Oldtimer Treffen in Greffen zu veranstalten.
Inzwischen sind weitere sechs Jahre vergangen und schon zum dritten Mal feiern wir ein solches Fest. Auch wenn niemand weiß, was die Zukunft bringen wird, so kann man aber sicher sein, dass die Oldtimer Freunde Greffen auch zukünftig noch vieles auf die Beine stellen werden.
Unsere Oldtimer, unser Vereinsacker und unsere Vereinshalle
Zur Zeit der Gründung der Oldtimer Freunde Greffen kümmerten sich die meisten Vereinsmitglieder um den Erhalt historischer Landmaschinen. Doch bereits seit seiner Geburtsstunde steht der Verein allen Freunden historischer Fahrzeuge oder Gerätschaften offen. Heute werden von den Vereinsmitgliedern hauptsächlichen fünf verschiedene Kategorien von Oldtimern und historischen Maschinen erhalten:
Landmaschinen
Von der Zahl her gesehen machen die Traktoren noch immer den größten Teil der Vereinssammlung aus. Weit über 80 Traktoren gehören zum Verein, alle befinden sind jedoch im Privatbesitz der Vereinsmitglieder. Diese haben die Traktoren in zum Teil mühevoller Kleinarbeit aufgearbeitet. Die meisten sind inzwischen restauriert und für den Straßenverkehr zugelassen. Da einige Vereinsmitglieder schon vor vielen Jahren mit dem Sammeln begannen, gelang es ihnen auch, einige sehr seltene Exemplare vor dem Schneidbrenner zu retten. Daher ist die Typenvielfalt enorm. Neben den in großen Stückzahlen gebauten Fabrikaten wie Deutz, HANOMAG und McCormick haben wir auch seltene Hersteller wie Bautz oder Wesseler im Bestand. Selbstverständlich sind auch Exemplare des Lanz Bulldog vertreten, dem Inbegriff des historischen Ackerschleppers schlechthin. Auch das ein oder andere Exemplar des UNIMOG findet sich bei uns. Die ältesten Traktoren sind bereits 1940 gebaut worden. Zu dieser Zeit war die Landwirtschaft noch weitgehend durch Muskelarbeit von Mensch und Tier geprägt. Während die ältesten Exemplare unserer Sammlung zeigen, wie mit dem Pioniergeist der damaligen Landmaschinenhersteller grundlegende technische Ideen umgesetzt wurden, zeigen die neueren sehr detailliert den Weg zu den in großen Stückzahlen produzierten Serienmodellen der sechziger Jahre.
Doch was wäre ein Traktor ohne historische Anbaugeräte und Erntemaschinen? Nur mit diesen kann gezeigt werden, wie Landtechnik früher wirklich funktionierte. Anbaugeräte wie Strohpressen, Dreschkästen und Pflüge ebenso wie Anhänger verschiedenster Art ergänzen unseren Bestand an Traktoren. Zu bestimmten Anlässen, wie beispielsweise unseren historischen Ernten, von denen später noch mehr zu lesen sein wird, werden diese Gerätschaften im Einsatz gezeigt.
Personenkraftwagen
Obwohl noch in der Unterzahl, steigt auch die Zahl historischer Pkw in unserem Verein an. So kann schon eine bedeutende Vielfalt gezeigt werden. Unter anderem gibt es einen Sunbeam und einen Jaguar in einem traumhaften Erhaltungszustand in unseren Reihen. Natürlich sind auch heimische Hersteller, wie Fahrzeuge der Firma Mercedes Benz und Volkswagen vertreten. Alles Fahrzeuge, die schon seit vielen Jahren nicht mehr im alltäglichen Verkehr zu sehen sind. Die Restauration alter Autos ist oftmals schwieriger als bei Landmaschinen. Die dünnen Bleche der Automobile sind wesentlich anfälliger gegen Rost als die der massiv gebauten Traktoren. Es vergehen oft Jahre, bis so ein Oldtimer zu einem Augenschmaus mit feinem Lack, blitzendem Chrom, duftendem Leder und poliertem Holz wird. Größere Geldsummen werden benötigt, um seltene Ersatzteile zu besorgen oder gar neu fertigen zu lassen. Aber die Mühe und der Aufwand lohnen sich. Die begeisterten Augen der Zuschauer und Sätze wie „So einen hatte unser Opa auch mal“ entschädigen für vieles. Etwas ganz besonderes sind aber auch Fahrzeuge im Ursprungszustand, denn nichts ist wertvoller als ein originales und liebevoll gepflegtes und gehegtes Fahrzeug. Die leichten Gebrauchsspuren an den Polstern und der leicht stumpfe Lack lassen auf einen sorgfältigen Besitzer oder Vorbesitzer schließen. Häufig zeigt der Kilometer- oder Stundenzähler dann auch einen sehr geringen Stand an. Solche Fahrzeuge sind sehr selten und in unserer heutigen Wegwerfgesellschaft etwas ganz besonderes.
Motorräder
Gut ein Dutzend historischer Motorräder wird von uns gepflegt. Vor allem aus der Vereinsgeschichte sind sie nicht wegzudenken. Als 1999 das eingangs erwähnte Oldtimer Treffen an der Gaststätte Johannsmann im Zentrum Greffens stattfand, hatten die Organisatoren so manch altes Schätzchen nach jahrelangem Dornröschenschlaf aus Greffener Kellern und Schuppen geborgen und der Öffentlichkeit präsentiert. Das war oftmals der Beginn einer „Karriere“ als Museumsstück. Gerade bei den Motorrädern ging es damals darum, zu zeigen, was an Fahrzeugen in Greffen nahezu unbemerkt die Zeit überdauert hatte. Und das waren etliche Exemplare!
Standmotoren
Vor allem ein Vereinsmitglied der Oldtimer Freunde Greffen kümmert sich in der Freizeit um die Pflege und den Erhalt von Standmotoren: Raimund Rolf, ein Urgestein des Vereins, nutzt regelmäßig die Möglichkeit diese Spezies der Maschinennostalgie auch auf öffentlichen Veranstaltungen zu zeigen. Sicher sind sie auf dem ersten Blick nicht ganz so spektakulär wie z.B. ein Lanz Bulldog. Doch auch diese Geräte haben durchaus ihren Reiz und vor allem ihren Platz in der Technik-Geschichte. Schließlich waren sie früher in zahlreichen Gewerbebetrieben vorhanden und gehörten somit zum alltäglichen Bild des örtlichen Wirtschaftslebens. Oftmals wurden sie jedoch im Verborgenen eingesetzt, denn schließlich waren die Betriebsflächen von Gewerbebetrieben meistens für die Öffentlichkeit nicht zugänglich.
Lkw
Inzwischen haben wir auch einige Lastkraftwagen in unserer Sammlung. Neben normalen Pritschenwagen von Mercedes-Benz gibt es auch einen seltenen Opel-Blitz Feuerwehr-Mannschaftswagen. Das Fahrzeug aus dem Jahr 1951, welches sich im Originalzustand befindet, stammt von der Feuerwache im nahe gelegenen Ostenfelde. Die Restauration und der Erhalt eines historischen Lkw stellen den Besitzer vor große Herausforderungen. Die Größe und Komplexität des Fahrzeugs erfordert im Falle einer umfänglichen Restauration oft ein sehr hohes Maß an Arbeitsaufwand. Ebenso ist die witterungsgeschützte Unterbringung des Fahrzeugs aufgrund seiner Größe nicht einfach. Hier muss der Halter eine ausreichend große Unterstellmöglichkeit finden, was oftmals ein schwieriges und kostspieliges Unterfangen darstellt.
Historische Feldbearbeitung
Um unsere historische Landtechnik auch im Einsatz vorführen zu können, wurde uns ein Stück Land überlassen, das wir jedes Jahr unter historischen Gesichtspunkten bewirtschaften. Zu besonderen Anlässen, wie zum Beispiel der Ernte, die wir rechtzeitig in der Öffentlichkeit bekannt geben, können uns interessierte Mitmenschen gerne bei der Arbeit über die Schulter schauen. Da wir von Jahr zu Jahr unterschiedliche Feldfrüchte anbauen, gibt es auf unserem Acker immer etwas Neues zu sehen. So wurden in den vergangenen Jahren Kartoffeln ausgemacht oder aber Korn geschnitten, zu Richten aufgestellt und anschließend gedroschen. Ein anderes Mal wurde Gras gemäht und geheut. Anschließend wurden die abgemähten Flächen mit Pflug und Egge bearbeitet. Auch haben wir Mais angebaut, der mit einem Einreiher Maishäcksler geerntet wurde.
Das Zentrum unseres Vereins - die vereinseigene Fahrzeughalle
Zuerst war es die Notwendigkeit, die vereinseigenen Geräte vor der Witterung geschützt unterzustellen. Diese Gedanke gab den Anstoß, nach einer geeigneten Halle zu suchen. Schon bald nach der Gründung des Vereins konnte ein Gebäude auf dem Hof Laumann in Greffen angemietet werden, das dank großzügiger Spenden „oldtimergerecht“ hergerichtet wurde. Das war wichtig, um Vereinsmitglieder ohne eigenen Stellplatz die Unterbringung eines Fahrzeuges gegen einen Mietobulus anzubieten. Mit dem Wachsen des Vereins wurde die Halle jedoch bald zu klein. Zum 1. Januar 2008 zogen wir in eine größere Halle auf demselben Hof um, in der nun eine Vielzahl von Exponaten witterungsgeschützt untergebracht werden kann. In einem Nebenraum wurde bald darauf ein Versammlungsraum mit Küche errichtet. Nachdem auch die Toiletten fertig gestellt waren, haben wir nun zeitgemäße Räumlichkeiten für vereinsinterne Veranstaltungen.
Der diesjährige Höhepunkt – Die Dampfmaschine von Gerard Leeraar
„Also, wat is en Dampfmaschin?“
„Da stelle mehr uns janz dumm. Und da sage mer so: En Dampfmaschin, dat is ene jroße schwarze Raum, der hat hinten un vorn e Loch. Dat eine Loch, da kömmt de Dampf rein. Und dat andere Loch, dat krieje mer später.“ So lautet das bekannte Zitat des Gymnasialprofessors Bömmel aus dem Film „Die Feuerzangenbowle“ mit Heinz Rühmann in der Hauptrolle. Bömmel, ein liebenswerter alternder Rheinländer und Physiker, dessen Schüler schon nicht einmal mehr den vollen Namen kennen, bringt es eigentlich schon auf den Punkt. Die Dampfmaschine ist eine vom Prinzip her einfache, aber geniale Konstruktion. Auch wenn es in der Romanvorlage von Heinrich Spoerl eigentlich heißt: „Dat eine Loch, dat is de Feuerung,“ hat Physiker Bömmel im Film die Wirkungsweise seinen Schülern bereits in Ansätzen erklärt. Diese verstanden es jedoch nicht. Sie waren zu sehr mit dem Schabernack beschäftigt, des Lehrers Schuh, den er während der Unterrichtsstunde aus Bequemlichkeit ausgezogen hatte, zu verstecken. Uns jedoch sollen derlei Lausbubengeschichten nicht davon abhalten, einen genaueren Blick auf die Dampfmaschine, genauer die Kolbendampfmaschine, zu werfen.
Durch das Erhitzen von Wasser wird in einem Kessel Wasserdampf erzeugt. Dadurch entsteht Druck. Dieser Druck wird einem Kolben beidseitig zugeführt. Um diesen hin und her zu bewegen, muss der Druck auf beiden Seiten jedoch unterschiedlich sein. Dafür gibt es verschiedene Verfahren, die für das weitere Verständnis aber unwichtig sind. Durch den Dampfdruck kommt es dazu, dass sich der Kolben und damit die Kolbenstange hin und her bewegen. An ihrer Spitze verschiebt sich auf einer parallel zur Kolbenstange verlaufenden Führung der sogenannten Kreuzkopf. In ihm wiederum ist drehbar die sogenannte Kurbelstange gelagert, die an anderem Ende, ebenfalls drehbar, die Kurbelwelle antreibt. Auf dieser befindet sich das Schwungrad. Aus einer Vorwärts-/Rückwärtsbewegung ist somit eine Dreh- bzw. rotatorische Bewegung geworden.
Die Dampfmaschine konnte in früheren Tagen fast alle nur erdenklichen Lastmaschinen antrieben. Von der Wasserpumpe im Bergbau über den Antrieb von Werkzeugmaschinen und Spinnereigerätschaften bis hin zu Lokomobilen und Lokomotiven fand die Kolbendampfmaschine Verwendung. Immer ausgeklügelter wurden die angeschlossenen Systeme ebenso wie die Dampfmaschinen selbst. Das alles wurde jedoch beendet durch den Siegeszug der Diesel- und Elektromotoren, die der Dampfmaschine letztlich überlegen waren. Einige letzte Versuche zur weiteren Leistungssteigerung der Dampfmaschinen, beispielsweise im Lokomotivbau, blieben erfolglose Zuckungen einer schlussendlich unterlegenen Technologie. Doch immerhin vergingen 300 Jahre von der ersten Idee bis zum Ende dieses Technologiezweigs. Eine spannende Periode, geprägt durch die großartigen geistigen Leistungen einer heute unüberschaubaren Anzahl an Ingenieuren.
Doch eigentlich waren es schon die Griechen, die die immense Bedeutung des Dampfdrucks erkannten. Leonardo da Vinci baute um 250 vor Christus eine Dampfkanone zum Verschießen eiserner Kugeln. Nur 130 Jahre später baute Heron von Alexandria ein kleines sogenanntes „Reaktionsrad“, einem Vorläufer der Dampfturbine. Doch dann passierte lange nichts. Erst 1540 nutzte man auf einen Zinnbergwerk im sächsischen Ehrenfriedersdorf ein mittels Wasserrad betriebenes System von Kolbenpumpen zur Entwässerung der Grubenbaue. 1606 diskutierte der Italiener Giambattista della Porta eine technische Möglichkeit, Wasser aus einem Kasten per Dampf herauszudrücken. Giovanni Branca wiederum trieb wenige Jahre später einen Dampfstrahl auf ein Fächerrad und erzeugte so eine Drehbewegung. Auf Grundlage dieser Experimente wurden in den folgenden Jahrzehnten nun zahlreiche Versuche mit Wasserdrücken durchgeführt.
Wer war der eigentliche Erfinder der Dampfmaschine?
Der Schmiedemeister und Eisenhändler Thomas Newcomen aus Dartmouth östlich von Plymouth befasste sich ab 1705 mit dem Bau einer „Feuermaschine“. Nach einigen Jahren gelang es ihm, eine solche Maschine auf einem Steinkohlenbergwerk zur Hebung des Grubenwassers zu installieren. Im Wesentlichen gab es bei diesem Maschinentyp schon einen Kessel zur Dampferzeugung, darüber ein Zylinder mit Kolben und Kolbenstange. Doch hier war der Dampf noch nicht die Kraftwirkung. Vielmehr wurde der Dampf in den Kolben eines vertikal ausgerichteten Zylinders gepumpt, um ihn dort durch kaltes Wasser abkühlen zu lassen. Der hineingepumpte Dampf selbst hob den Kolben nicht, denn oben war eine mittig gelagerte Schwinge befestigt, an deren anderem Ende sich das Pumpengestänge befand. Dieses war so schwer, dass es den Kolben auf der anderen Seite der Schwinge hochzog. Der Dampf hatte nun die Aufgabe, den Kolben wieder sinken zu lassen. Dieses geschah durch Abkühlung, in dessen Gefolge unter dem Kolben ein Vakuum entstand und das Gestänge der Pumpen über die Schwinge wieder hochgezogen wurde. Im Anschluss strömte wieder heißer Dampf in den Zylinder ein und der Prozess begann von Neuem.
Diese Maschine wurde im Laufe der Jahre von mehreren Ingenieuren verbessert und in großer Stückzahl in verschiedenen Ländern eingesetzt. Sie arbeitete also nicht wie die uns bekannte klassische Dampfmaschine mit Dampfdruck, sondern mit durch Kühlung heißen Dampfes hervorgerufenen Unterdruck und kann somit als deren Vorläufer bezeichnet werden.
Es war James Watt, der Universitätsmechaniker von Glasgow, der sich seit 1759 mit der Nutzung der Dampfkraft befasste. Watts wesentliche Weiterentwicklungen der Newcomen-Maschine waren zum einen die Abkühlung des Dampfes in einem externen Kondensator. Zum anderen gab er auch Dampfdruck auf die andere Seite des Kolbens. Dieser war nun wechselseitig druckbeaufschlagt und wurde nun ausschließlich durch den Dampfdruck hin und her bewegt. Dadurch konnten auch Drehbewegungen erzeugt werden. 1792 trieb eine Watt'sche Dampfmaschine erstmals einen Eisenhammer an. Ein Jahr später wirkte eine solche Maschine bereits als Fördermaschine im Bergbau von Cornwall. Die klassische Dampfmaschine war somit geboren. Watt optimierte außerdem die Steuerung, die dafür zuständig war, den Dampf zur richtigen Zeit in den richtigen Teil des Zylinders zu leiten. Die Maschinen von Watt zeichneten sich außerdem durch einen um bis zu zwei Drittel niedrigeren Kohlenverbrauch aus. So ersetzten sie bald die alten Newcomen-Maschinen.
Die Dampfmaschine in ihrer Grundform war nun fertig gestellt. Für die kommenden rund 150 Jahre sollte sie ihren Siegeszug antreten. Sowohl als stationäre Maschinen als auch als mobile: Als Lokomobile, Schiffsmaschine oder vor allem auch als Dampflokomotive. Gerade letztere verbreiteten sich auf der ganzen Welt. Die Geschichte der Dampfmaschine endete in Deutschland nach dem zweiten Weltkrieg. Vielbeachtet war die letzte planmäßige Fahrt einer Dampflokomotive der Bundesbahn auf einer Hauptbahn im Emsland am 23. Oktober 1977. In Ostdeutschland wurden Dampfloks noch bis in die späten 1980er Jahre in sinkender Zahl eingesetzt. Noch heute kann man sie dort tagtäglich auf mehreren Schmalspurbahnlinien erleben. Aus dem einst rückständigen Transportmittel ist längst ein beliebter Touristenmagnet geworden.
Die Dampfwalze von Gerard Leeraar
In diesem Jahr werden wir auf unserem Oldtimer Treffen als Höhepunkt eine Dampfwalze im Betrieb vorführen. Sie gehört Gerard Leerer aus Waltrop, gelegen am nördlichen Rand des Ruhrgebiets. Diese Dampfwalze war früher im Straßenbau eingesetzt und ist eine reine Schotterwalze. Sie ist aufgrund ihrer eigens für das Schotterwalzen konstruierten kegeligen Rädern nicht dafür geeignet, Asphalt zu walzen. Die Walze ist 1925 unter der Fabriknummer 381 bei der Firma Ruthemeyer Maschinenfabrik und Eisengießerei in Soest gebaut worden. Das 13 Tonnen schwere Gefährt wurde von dort neu an die Straßenbaufirma Haake in Stadtlohn geliefert. Dort stand sie bis zum Ende ihrer aktiven Laufbahn in den 1960er Jahren in Betrieb. Doch wie legte die fabrikneue Walze im Jahr 1925 den Weg von Soest nach Stadtlohn zurück? Dazu ist eine interessante Anekdote überliefert:
Der damalige Seniorchef der Firma Haake fuhr damals mit dem Fahrrad von Stadtlohn nach Soest, immerhin eine Distanz von mehr als hundert Kilometern! Das Fahrrad packte er dann auf die Maschine und fuhr mit ihr unter Dampf zurück nach Stadtlohn. Auf der dreitägigen Fahrt mit der neuen Walze begleitete ihn ein Ingenieur der Firma Ruthemeyer, der den Seniorchef während der Reise auf seiner neuen Maschine einwies.
Nach ihrer Auslieferung fuhr die Dampfwalze rund vier Jahrzehnte von Baustelle zu Baustelle. Oftmals lebte der Maschinist dabei mit der Maschine. Das war zu jener Zeit bei den umherfahrenden Dampfwalzen gängige Praxis. In einem kleinen Wohnanhänger, der an die Walze gehängt werden konnte, wohnten der Maschinist und seine Familie. Wenn eine Baustelle beendet war, wurde der Wohnwagen angehängt und das Gespann zog zur nächsten Baustelle weiter. In den 1960er Jahren jedoch war die Dampftechnologie überholt und den mit einem Dieselmotor versehenen Straßenwalzen unterlegen. Die Maschine wurde bei ihrem Eigentümer, der Firma Haake abgestellt. Dann gelangte sie in das Eigentum eines Sammlers, der sie nach Bad Laer brachte. Gerard Leeraar, der heutige Eigentümer der Maschine, betreute sie schon damals, doch sie gehörte ihm noch nicht. 1996 übernahm er die Dampfwalze und restaurierte sie in den folgenden sechs Jahren eigenständig. Dabei musste auch ein Teil des Kessels erneuert werden, wofür Leeraar eigens eine Nietmaschine nach eigenem Entwurf konstruierte. Seitdem kann die Zweizylinder-Compound-Maschine wieder im Einsatz vorgeführt werden. „Zweizylinder-Compound“ ist eine andere Bezeichnung für eine Verbunddampfmaschine. Diese besitzt zwei Zylinder, die nacheinander geschaltet sind. Der Hochdruckdampf gelang in den ersten Zylinder und expandiert dort bis zu einer unteren Druckgrenze. Der nun teilentspannte Dampf gelangt danach in den zweiten Zylindern mit größerem Durchmesser zur Nutzung des niedrigeren Drucks. Das Verfahren, welches einem Patent von Anatole Mallet aus dem Jahre 1874 folgt, hat sich vor allem im Lokomotivbau erfolgreich etabliert. Die auf den Namen „Miss Elli“ getaufte Dampfwalze von Gerard Leeraar wird jedes Jahr auf zahlreichen Festen im Einsatz vorgeführt.
Das Oldtimer Treffen am 23. und 24. August 2014 in Greffen
Bei unserem dritten großen Oldtimer Treffen am 23. und 24. August 2014 werden die Besucher wieder eine große Anzahl verschiedenartigster Oldtimer zu sehen bekommen. Noch mehr als in den Vorjahren achten wir in diesem Jahr darauf, eine möglichst bunte Vielfalt an Herstellern, Typen und Baujahren zu zeigen. Einige von den ausgestellten Exponaten gehören Mitgliedern der Oldtimer Freunde Greffen, die meisten aber werden mit der wachsenden Größe unserer Veranstaltung inzwischen von zugereisten Ausstellern gezeigt. Daher beginnt unsere Veranstaltung bereits am Samstag den 23. August mit dem Eintreffen der ersten Fahrzeuge auf dem Festgelände. Diese werden den ganzen Tag über verteilt eintreffen. Ab 19.00 Uhr werden wir eine Party mit DJ für alle Aussteller und alle anderen Interessierten auf dem Gelände veranstalten. In gemütlicher Atmosphäre soll gefeiert werden. Auch soll es Gelegenheit geben, sich näher kennenzulernen, zu fachsimpeln oder auf der Festwiese einfach ein wenig Oldtimerflair zur Dämmerzeit zu schnuppern.
Leckeres vom Grill und Bier vom Fass sollen die Veranstaltung abrunden. Am darauffolgenden Sonntag werden morgens noch ein paar letzte Oldtimer angekommen, bevor dann um 10 Uhr die Pforten für alle Besucher geöffnet werden. Bei hoffentlich schönstem Sommerwetter kann dann auf dem Gelände in Ruhe alles angesehen und betrachtet werden. An mehreren Stellen werden wir auch verschiedene Fahrzeuge und Maschinen in Betrieb vorführen. Höhepunkt aber wird der Einsatz der Dampfwalze von Gerard Leeraar aus Waltrop sein. Die 1928 gebaute Maschine ist voll funktionsfähig und wird unter Dampf vorgeführt.
In diesem Jahr werden wir zum ersten Mal auch einen größeren Teilemarkt für den Oldtimerbedarf anbieten, ebenso wie Stände von Handwerkern. Nebenbei hat man natürlich die Möglichkeit sich an kühlen Getränken oder leckeren Speisen zu stärken. Auch für unsere Jüngsten wird es ein reichhaltiges Angebot geben, so steht Kinderschminken und eine Aufführung des AWO Kindergartens auf dem Programm. Zum Austoben kann man aber auch in die Hüpfburg klettern, im Sandkasten spielen oder sich an der Kinder-Schiffschaukel oder beim Miniaturtreckerfahren vergnügen.
Natürlich nehmen wir an beiden Tagen keinen Eintritt, denn wir freuen uns sehr auf Ihren Besuch. Mit einem Teil des Erlöses aus dem Verkauf von Getränken und Speisen möchten wir gerne den „Kastanienclub“ - Freundeskreis der Behinderten aus Greffen in seiner gemeinnützigen Arbeit unterstützen.
Danksagung
Die Oldtimer Freunde Greffen möchten sich an dieser Stelle herzlich bei allen bedanken, die an der Entstehung des Oldtimer Treffens und dieser Festschrift mitgewirkt haben. Unser ganz besonderer Dank gilt daher der Familie Meier zu Greffen, welche uns das Festgelände an der Beelener Straße zur Verfügung stellt. Besonderer Dank gilt auch den zahlreichen Gewerbetreibenden und Unternehmen, welche uns in vielfältiger Form mit Geld- und Sachspenden unterstützten, sowie Günther Pohlschmidt, ohne den die Erstellung dieser Broschüre nicht möglich gewesen wäre. Auch der Stadt Harsewinkel sei für ihre unbürokratische Hilfe gedankt. Schließlich wollen wir uns noch bei den zahlreichen Ausstellern bedanken, die zum Teil von weither angereist sind. Selbstverständlich dürfen auch an dieser Stelle die eigenen Vereinsmitglieder nicht vergessen werden, die einen großen Teil ihrer Freizeit für das Oldtimer Treffen geopfert haben.
Die Oldtimer Freunde Greffen
Viele von Ihnen, besonders die Greffener Bürgerinnen und Bürger, werden unseren Verein sicherlich schon kennen. Deshalb wollen wir uns hier nur noch einmal kurz vorstellen. In der Festschrift zum großen Treffen 2008 ist die Geschichte unseres Vereins ausführlicher dargestellt. Die Festschrift ist inzwischen zwar nicht mehr erhältlich, aber ihren Inhalt kann man auf unserer Homepage unter "Chronik Teil 1" finden.
Doch nun zu den Anfängen unseres Vereins: Einige an Oldtimern interessierte Greffener veranstalteten am 12. September 1999 ein Oldtimertreffen auf dem Parkplatz des Hotels Johannsmann. Von Motorrädern, über Schlepper, und Autos bis zum Standmotor waren rund 100 Ausstellungsstücke zu sehen. Von einem Lanz Bulldog abgesehen, kamen alle Oldtimer aus Greffen. Dieses Treffen war die „Initialzündung“ zur Gründung unseres Vereins, denn man kam dort zu der Erkenntnis die Aktivitäten zum Erhalt historischer Fahrzeuge und Motoren in einer Interessengemeinschaft zu bündeln. Aus der Interessengemeinschaft sollte schon bald ein Verein werden, dessen Gründungsversammlung am 17. Februar 2003 stattfand. Mit der Eintragung ins Vereinsregister am 2. Juni desselben Jahres war der Verein offiziell gegründet. Von nun an fuhren wir gemeinsam zu zahlreichen Oldtimertreffen, Stadtfesten und anderen Veranstaltungen in der Umgebung. Mit der Zahl der Mitglieder stieg auch die Zahl der Aktivitäten. Schon bald mieteten wir eine Halle in Greffen an, um einige unserer Fahrzeuge unterzustellen. Viele Mitglieder pflegen und bewahren ihre historischen Schätze zwar zuhause, aber dennoch wurde die von uns gemietete Halle schon bald zu klein und wir zogen in eine größere um. Dieser Umzug brachte uns noch einen anderen Vorteil. In den den neuen Räumlichkeiten konnten wir nun auch erstmals ein kleines Vereinsheim einrichten. Zudem verfügen wir an der Ostortstraße in Greffen über einen Vereinsacker, auf dem wir an bestimmten Tagen des Jahres Ernteeinssätze nach historischen Gesichtspunkten durchführen, die wir vorher öffentlich ankündigen. Neben Fahrten in die nähere Umgebung kamen auch schnell größere Reisen hinzu. Zum einen besuchen wir jährlich das große Treckertreffen in Nordhorn in der Grafschaft Bentheim an der niederländischen Grenze, zum anderen kommen unregelmäßig Fahrten zu weiter entfernten besonderen Anlässen hinzu. Einer dieser Anlässe war die Alttraktorenweltmeisterschaft am österreichischen Großglockner, bei der wir prompt zusammen mit den Nordhorner Oldtimerfreunden Weltmeister wurden. Unsere Schlepper legten die weite Anfahrt in die Alpen allerdings nicht alleine zurück, sondern wurden auf einem eigens dafür bereit gestellten Güterzug verladen. Unsere Aktivitäten sprachen sich rum und begeisterten viele. So hat der Verein im Jahr 2011 bereits über 100 Mitglieder. Wie der aufmerksame Leser sicherlich schon bemerkt hat, pflegen die meisten der Mitglieder Fahrzeuge aus dem Bereich der Landtechnik. Das liegt nicht daran, dass wir uns darauf spezialisiert haben. Doch da Greffen nun mal ländlich gelegen ist und immer schon landwirtschaftlich geprägt war, sind Traktoren bei uns weit verbreitet. Das soll aber nicht heißen, dass nicht auch andere Fahrzeuge in unserer Sammlung vorkommen. Daher folgt nun eine kurze Übersicht über unsere Oldtimer.
Landmaschinen
Über 80 Traktoren befinden sich im privaten Besitz der Vereinsmitglieder. Mittlerweile wurden die meisten davon in mühevoller Kleinarbeit restauriert und für den Straßenverkehr zugelassen. Wir können eine große Typenvielfalt präsentieren. Neben den in großen Stückzahlen gebauten Fabrikaten wie Deutz, HANOMAG und McCormick finden sich auch eher seltene Hersteller wie Bautz oder Wesseler im Bestand. Selbstverständlich sind auch Exemplare des Lanz Bulldog dabei, der Inbegriff des historischen Ackerschleppers schlechthin. Auch UNIMOGs findet man bei uns. Die ältesten Traktoren sind bereits 1940 gebaut worden, zu einer Zeit als Mensch und Pferd noch nahezu allein die Hauptlast in der Landwirtschaft trugen. Gerade diese ältesten Exemplare zeigen den Pioniergeist der damaligen Landmaschinenhersteller. Unsere gemeinsame Fahrzeugsammlung dokumentiert inzwischen sehr detailliert den Weg von den kleinen Bauserien aus der Anfangszeit der Schlepperfertigung bis hin zu den in großen Stückzahlen produzierten Serienmodellen der sechziger Jahren. Doch was ist ein Schlepper ohne Arbeitsgerät? Deshalb gehören auch zahlreiche Erntemaschinen, Strohpressen, Anbaugeräte wie zum Beispiel Pflüge zur Sammlung Auch historische Transport-Anhänger werden von den Vereinsmitgliedern erhalten. Einige davon, wie z.B. ein McCormick Strohbinder befinden sich auch im direkten Vereinsbesitz und werden regelmäßig gepflegt und gewartet, sodass sie zu besonderen Anlässen in Betrieb vorgeführt werden können. Den nichts ist wichtiger als die Fahrzeuge und Maschinen so zu zeigen, wie sie früher im täglichen Einsatz gelaufen sind.
Personenkraftwagen
Trotz geringer Anzahl ist die Typenvielfalt unter den Pkw in unserem Verein bemerkenswert. Neben einem hervorragend restaurierten Sunbeam und einem traumhaften Jaguar sind auch heimische Hersteller, wie Fahrzeuge der Firma Mercedes Benz und Volkswagen vertreten. Wie die Landmaschinen sind auch die Autos in der Regel Arbeitstiere, die gebraucht wurden. Doch die dünnen Bleche der Automobile sind wesentlich empfindlicher gegen Rost als die der massiv gebauten Traktoren. Deshalb ist es oft sehr viel Arbeit ein Auto nach historischen Gesichtspunkten wieder aufzuarbeiten. Für den Betrachter ist so ein liebevoll hergerichteter Oldtimer dann ein absoluter Augenschmaus. „So einen hatte unser Opa auch mal“, hört man häufig die Leute schwärmen, die sich um die alten Fahrzeuge versammeln. Dieses Kulturgut wollen wir bewahren und präsentieren, damit sich unsere Folgegenerationen, genauso so wie wir, von der alten Technik begeistern lässt.
Motorräder
Gut ein Dutzend historischer Motorräder befinden sich in den Händen von Vereinsmitgliedern. Viele davon wurden von einem langen Dornröschenschlaf in Greffener Kellern und Schuppen erweckt und mühevoll wieder in Gang gesetzt. Gerade bei den Motorrädern ist es interessant zu sehen, was an Fahrzeugen in Greffen nahezu unbemerkt die Zeit überdauert hat.
Standmotoren
Eine zu Unrecht nicht so bekannte Sorte Oldtimer sind die Standmotoren, die man früher in zahlreichen Gewerbebetrieben fand. Diese kleinen Maschinen waren für die unterschiedlichsten Antriebsaufgaben beschafft worden und prägten das Bild des Wirtschaftslebens vergangener Jahrzehnte. Da sich ein Vereinsmitglied der Oldtimer Freunde Greffen in der Freizeit mit der Pflege von alten Standmotoren befasst, haben wir regelmäßig die Möglichkeit auch diese Spezies der Maschinennostalgie auf öffentlichen Veranstaltungen zu zeigen.
Die Geschichte der Firma Gebr. Recker GmbH
Nachdem bei unserem letzten Treffen die Firma Class Pate stand, entschieden wir uns in diesem Jahr, den Schwerpunkt auf die Firma Mercedes zu legen, die ja neben Autos und Lkw mit dem Unimog auch Landmaschinen fertigt und somit ein breites Spektrum an Fahrzeugen baute und noch heute baut. Zu diesem Anlass hat sich die Firma Gebr. Recker freundlicherweise bereiterklärt unser Treffen zu unterstützen, wofür wir ihr recht herzlich danken möchten. Da das Unternehmen auch ein Greffener Urgestein ist, ist das für uns Anlass genug, einmal einen Blick auf die interessante, fast 180 jährige Unternehmensgeschichte zu werfen. Es war Johann Bernhard Recker (1799 – 1882), der am 16. Dezember 1833 eine Kötterei und Schmiede in Greffen erwarb. 1872 übernahm sein Sohn Theodor Recker (1841 – 1897) die Schmiede und führte sie weiter. Das Unternehmen expandierte, sodass Theodor Recker erstmals weitere Grundstücke erwerben musste um die Schmiede auszudehnen. Im Jahre 1898 übernahm dann die dritte Generation der Familie Recker den Betrieb: Der Schmiedemeister Bernhard Recker (1878 – 1919) führte die Schmiede. Unter ihm folgte innerhalb von wenigen Jahren eine massive Expansion. Zuerst wurde 1905 die Schmiede um weitere 125 m^2 Nutzfläche erweitert und bereits 1907 um weitere 55 m^2. Zur gleichen Zeit ließ der Schmiedemeister einen Wagenschuppen bauen und führte im folgenden Jahr eine damals sehr moderne Acetylenbeleuchtung der Betriebsgebäude ein. Doch Bernhard Recker war nicht nur als Unternehmer erfolgreiche, ihm gelang auch eine wichtige Erfindung, die er er umgehend patentieren ließ: Er entwickelte eine schwankungsfreie Wagenfederung für Kutschen. Diese Innovation änderte auch die Ausrichtung des Familienbetriebs. Aus der „Huf und Wagenschmiede“ wurde 1912 eine „Wagenbauerei“. Wenige Jahre später nahm die Erfolgsgeschichte des Greffener Handwerksbetriebs jedoch eine jähe Wendung. Der Tod des noch jungen Bernhard Recker führte zu einer gewaltigen Krise, denn seine Söhne waren noch nicht alt genug um die Schmiede ihres Vaters weiterzuführen. Man entschloss sich daher, die Werkstätten des Handwerksbetriebs vorübergehend zu vermieten.
Einige Jahre zogen ins Land, ehe die Familie Recker sich entschied, wieder einen Handwerksbetrieb in Greffen zu eröffnen. Im Jahre 1928 taten sich die Brüder Heinrich Recker (1905 – 1989), Bernhard Recker (geb. 1905) und Paul Recker (1909 – 1983), nunmehr die vierte Generation, zusammen und eröffneten wieder eine Huf- und Wagenschmiede. Neu hinzu kam eine Auto- und Landmaschinenschlosserei. Das Geschäft blühte, sodass bereits 1933 angebaut werden musste. In den dreißiger und vierziger Jahren wurden weitere Baumaßnahmen getätigt. Vor allem die Fahrzeuginstandhaltung nahm immer mehr Platz ein. Auch wurde die örtliche Tankstelle von Middendorf hierhin verlegt. Da die Anzahl der Mitarbeiter stetig stieg, wurden erstmals Sozialräume gebaut. Die positive Entwicklung auf dem Fahrzeugsektor sollte anhalten. 1952 wurde ein Kooperationsvertrag mit der Daimler Benz AG abgeschlossen, die Firma Gebr. Recker war somit Vertragswerkstatt für Kraft- und Nutzfahrzeuge. 1965 erfolgt schließlich die Umwandlung des Unternehmens in eine offene Handesgesellschaft (OHG). Weitere Erweiterungen folgen, 1978 konnten die Gebrüder Recker ihr 50 jähriges Jubiläum feiern. Zu diesem Zeitpunkt waren bereits 46 Mitarbeiter beschäftigt. Wieder wurde erweitert, zum Jahresende 1980 erfolgte dann die Umwandlung der OHG in eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH). Ende der achtziger Jahre wurde die 9000 m^2 große Betriebsfläche zu klein, sodass weitere, benachbarte Flächen erworben wurden. Dazu gehörte auch das alte Greffener Feuerwehrhaus samt Grundstück. Die Erweiterung kam zum rechten Zeitpunkt, denn die politische Wende in den neuen Bundeländern brachte auch für die Firma Recker neue Aufgaben. Zusammen mit der Firma FAGEMA in Klöden bei Wittenberg wurden die neuen Bundesländer in den Anfangsjahren mit Nutzfahrzeugen beliefert. 1992 übernahm Recker die Firma Autodienst Hoppegarten nahe Berlin, schon bald begann hier große Umbauarbeiten um neue Verkaufs- und Ausstellungsflächen zu schaffen. Die REWU-Recker GmbH wurde in Berlin gegründet, die sich die Vermietung von Kraftfahrzeugen zum Ziel gesetzt hatte. Bereits zwei Jahre später firmierte das Unternehmen um in REWU Nutzfahrzeuge GmbH. In einer neuen Betriebsstätte in Berlin-Mahlsdorfs widmete man sich nun hauptsächlich Entsorgungsfahrzeugen. Doch auch in Greffen entwickelte man das Unternehmen weiter. Im Oktober 2001 eröffnete man eine neue, 850 m^2 große Halle für den Fahrzeugbau. Mit Thorsten Recker (geb. 1973) und Patrick Recker (geb. 1979) als Geschäftsführer ging das Unternehmen nun in die fünfte Generation der Familie über. Mit der Eröffnung der Nutzfahrzeug-Service Warendorf GmbH mit zunächst 10 Mitarbeitern wurde 2008 ein weiterer Schritt vorwärts getan und es bleibt spannend, was zukünftig bei der Firma Recker noch passieren wird. Wir wünschen diesem nicht nur für Greffen bedeutendem Unternehmen und Arbeitgeber auch für die Zukunft alles Gute!
Rückblick Treffen 2008
Drei Jahre ist es nun her, dass wir im August 2008 ein großes Oldtimertreffen in unserem Heimatort Greffen veranstalteten. Bei strahlendem Sonnenschein besuchten uns rund 2000 Gäste um die 320 ausgestellten Oldtimer zu besichtigen. Zwei Tage lang war auf dem Ausstellungsgelände auf dem Hof Hemkemeyer an der Beelener Straße einiges los. Neben zahlreichen Landmaschinen, die auch im Fahrzeugpark unseres Vereins zahlenmäßig am stärksten vertreten sind, konnten Lkw, Autos, Motorräder und Standmotore und ein Autobus besichtigt werden. Bereits am Samstag reisten viele der Aussteller an, um das ganze Wochenende bei uns zu verbringen. Der erste offizielle Teil des Treffens begann dann am Samstagabend. Bei hereinbrechender Dämmerung traf man sich um ein großes Lagerfeuer zum „Dieselgeflüster“ in der gemütlichen Atmosphäre des Hofs Hemkemeyer. Viele der Fahrer der Oldtimer hatten so Zeit zu ausgedehnten „Fachgesprächen“. Erst gegen Mitternacht fanden viele den Heimweg. Doch bereits früh am Sonntag morgen ging es wieder los. Nach einem gemeinsamen Frühstück für die angereisten Aussteller waren alle Helfer im Einsatz. Viele weitere Oldtimer kamen zum Festgelände und mussten zu ihren Stellplätzen geleitet werden. Für Essen und Getränke musste gesorgt werden und schon kamen die ersten Besucher. Viele ältere Gäste staunten über das Dargebotene, man hörte Sätze wie „So einen Trecker haben die Nachbarn früher auch gehabt“. Die jüngsten unter uns hingegen erfreuten sich an den zahlreichen Angeboten der Kinderunterhaltung, während ihre Eltern Zeit für einen guten Happen Essen oder ein kühles Bier fanden. Auch wenn der ein oder andere Zeitgenossen vielleicht gedacht haben mag, dass es doch an vielen Stellen auf dem Gelände „qualmt und stinkt“, die allermeisten freuten sich darüber, dass man die Oldtimer nicht nur „kalt“ bestaunen konnte. Auf einer angrenzenden Ackerfläche wurden zahlreiche Traktoren mit Ackergeräten im Einsatz vorgeführt. Die meisten Besucher lockten sicherlich die weithin hörbaren Schlepper der bekannten Marke Lanz Bulldog zum Vorführgelände. Den ganzen Tag über wurde hier geackert, während auf dem restliche Gelände immer wieder neu Fahrzeuge eintrafen. Es war überall Bewegung. Erst spät gegen Abend leerte sich das Gelände wieder. Das mag auch an dem schönen Sommerwetter gelegen haben, dass uns den ganzen Sonntag über begleitete und Groß und Klein und Alt und Jung einen erlebnisreichen Tag in familiärer Atmosphäre bescherte. Auch für uns Vereinsmitglieder und alle anderen Helfer war das Treffen ein unvergessliches Erlebnis. Auch wenn wir abends todmüde in die Betten fielen und in den nächsten Tagen noch einiges zu erledigen war, stand doch sofort fest: Das machen wir wieder. Und in diesem Jahr ist es soweit. Nach drei Jahren werden wir wieder an einem Augustwochenende eine große Anzahl alter Fahrzeuge und Ausstellungsstücke „aus Großvaters Tagen“ nach Greffen holen und allen interessierten präsentieren. Ursprünglich sollte das Treffen wieder am Hof Hemkemeyer stattfinden, der Eigentümer hatte uns bereits dazu eingeladen, wofür wir ihm herzlich danken möchten. Leider wurde jedoch in der Zwischenzeit ein Teil der benachbarten Ackerfläche zum Wasserschutzgebiet erklärt. Diese Fläche hatten wir 2008 ebenfalls genutzt, was nun nicht mehr möglich sein würde. Aus Platzgründen mussten wir uns dann schweren Herzens entscheiden, einen anderen Standort zu suchen. Glücklicherweise wurden wir in unmittelbarer Nachbarschaft auf dem Hof Meyer zu Greffen fündig, der sicherlich vielen durch die hier stattfindenden Greffener Bauernmärkte in guter Erinnerung geblieben ist. Wir würden uns freuen, wenn wir Sie als Gäste am 27. und 28. August auf unserem Festgelände begrüßen dürfen.
Was seitdem geschah
Nach dem großen Treffen 2008 war schnell klar, dass es wieder eine große Oldtimerschau in Greffen geben sollte. Da man so eine Veranstaltung nicht gleich wieder im nächsten Jahr angehen wollte, einigte man sich schnell auf das Jahr 2011 als nächstes Datum. So hatte der Verein ausreichend Zeit, seine Fahrzeuge und Ausstellungsstücke wie in der Vergangenheit auch auf anderen Veranstaltungen zu zeigen. Einige davon seien hier erwähnt. Das Jahr 2009 führte uns zu einigen interessanten Ausstellungen der Umgebung. Auf dem Greffen Bauernmarkt konnte ein Dreschkasten vorgeführt und zahlreiche Schlepper bestaunt werden. Dann fuhren wir mitsamt der Dreschmaschine im September 2009 nach Marienfeld, wo wir viele Maschinen bei Erntearbeiten einsetzten, sehr zur Freude des Publikums. Im Herbst des selben Jahres lag zudem noch die Ernte auf unserem Vereinsacker an der Ostortstraße an, die wir wie in den Jahren zuvor auch mit historischen Erntemaschinen bewältigten. Anfang 2010 stand dann ein eher ungewöhnlicher Termin auf dem Plan: Die Gewerbeschau in Beelen. Bei anderen Veranstaltungen ging es nur um Oldtimer, etwa beim Treckertreffen in Isselhorst auf dem Gelände an der Dampfkleinbahn Mühlenstroth. Wie in jedem Jahr besuchten wir wieder das große Schleppertreffen in Nordhorn. Für unsere betagte Traktoren ist die Anreise jedes mal eine Herausforderung. Aber auch „vor der Haustür“ waren wir zusehen, nämlich beim Greffener Bauernmarkt. Eine Besonderheit des Jahres war die Oldtimerrally 2000 km durch Deutschland, die 2010 auch bei der Firma Claas einen Zwischenstopp einlegte. Vor dem Technopark waren zu diesem Anlass auch zahlreiche Schlepper aus unserer Sammlung zu sehen.
Das Oldtimertreffen am 27. und 28. August 2011 in Greffen
Bei unserem Treffen in diesem Jahr werden wir wieder ein Fülle unterschiedlicher Dinge zeigen, vorführen und anbieten. Auf jeden Fall werden Sie eine Menge historischer Fahrzeuge zu sehen bekommen. Viele davon werden Sie auch in Funktion erleben können. Einige der gezeigten Exponaten gehören Mitgliedern der Oldtimerfreunde Greffen. Doch die meisten der mehreren hundert Oldtimer werden von zugereisten Ausstellern gezeigt werden. Das Treffen beginnt bereits am Samstag den 27. August mit dem Eintreffen der ersten Fahrzeuge auf dem Festgelände. Wie vor drei Jahren werden wir am Abend sowohl für unsere ausstellenden Gäste als auch für alle anderen Interessierten ein „Dieselgeflüster“ veranstalten. In ruhiger Atmosphäre hat man Zeit sich näher kennen zu lernen, zu fachsimpeln oder einfach ein bisschen Oldtimerflair zur Dämmerzeit zu schnuppern. Jeder der vorbeikommen möchte, ist herzlich eingeladen. Am darauf folgenden Sonntag werden zahlreiche weitere Oldtimer kommen, um sich dann bei hoffentlich schönstem Sommerwetter von der besten Seite zu zeigen. Neben den Oldtimern und einem reichhaltigen Angebot an Speisen und Getränken wird es auch für unsere Jüngsten wird es ein reichhaltiges Angebot geben. Kinderschminken, Puppentheater und Röllchenbahn sind einige der Attraktionen für die Kleinen.
Wie beim letzten Mal auch nehmen wir natürlich an beiden Tagen keinen Eintritt, denn wir freuen uns sehr auf Ihren Besuch. Mit einem Teil des Erlöses aus dem Verkauf von Getränken und Speisen möchten wir gerne den „Kastanienclub“ - Freundeskreis der Behinderten aus Greffen in seiner gemeinnützigen Arbeit unterstützen.
Warum es die Oldtimerfreunde Greffen gibt
Wie der Name schon verrät ist es natürlich unser Hauptanliegen historische Fahrzeuge zu restaurieren, zu pflegen und zu erhalten. Das ist oft eine mühevolle Aufgabe, viele Ersatzteile sind nur noch schwer zu bekommen oder müssen gar in Handarbeit neu angefertigt werden. Doch es sind nicht nur die Ersatzteile, die Schwierigkeiten bereiten. Der praktische Oldtimerfreund muss zudem eine Vielzahl handwerklicher Fähigkeiten erlernen, die benötigt werden um ein altes Auto oder einen alten Traktor wieder flott zu machen. Die wenigsten von uns machen beruflich etwas, was mit der Pflege von Oldtimern zu tun hat. Doch das ist gerade das, was eine besondere Freude bereitet: Sich einarbeiten in neue Wissensgebiete und zu sehen wie man früher technische Probleme gelöst hat. Zumeist mit Konstruktionen, die zwar viel einfacher als heute, aber dennoch durchdacht sind.
Neben den technischen Freuden bringt unser Vereinsleben aber auch noch ganz andere Dinge mit sich: So ist es die Geselligkeit, die dafür gesorgt hat, dass inzwischen über 100 Frauen und Männer Mitglied in unserem Verein sind. Ein regelmäßiges gemütliches Beisammensein ist für viele eine schöne Erholung vom Alltagsleben. Auch stehen wir im guten Kontakt mit vielen anderen Greffener Vereinen. Wir sind sozusagen ein Teil Greffens, auch wenn nicht jeder von uns aus Greffen stammt. Durch die Ausfahrten zu anderen Veranstaltungen haben wir zudem in der Vergangenheit eine große Anzahl anderer Oldtimerfreunde und -vereine kennengelernt. Über die Jahre sind viele gute Beziehungen entstanden, die oft hilfreich waren wenn es ein seltenes Ersatzteil zu besorgen galt oder gar ein besonderer Oldtimer angeschafft werden sollte. Auch wenn das Hobby manchmal viel Zeit verbraucht, so kommt doch keine Langeweile mit ihm auf. Und es gibt nicht schöneres als dieses Hobby gemeinsam auszuleben. Vielleicht ist es das, was unseren Verein ausmacht.
Danksagung
Die Oldtimerfreunde Greffen möchten sich an dieser Stelle herzlich bei allen bedanken, die an der Entstehung dieser Chronik und des Oldtimertreffens mitgewirkt haben. Unser ganz besonderer Dank gilt daher der Familie Meyer zu Greffen, welche uns das Festgelände an der Beelener Straße zur Verfügung stellt. Aber auch der Familie Hemkemeyer gilt unser Dank, die uns wie bereits vor drei Jahren wieder ihren Hof für die Ausrichtung de Veranstaltung überlassen wollte. Besonderer Dank gilt auch den zahlreichen Gewerbetreibenden und Unternehmen, welche uns in vielfältiger Form mit Geld- und Sachspenden unterstützten, sowie Günther Pohlschmidt, ohne den die Erstellung dieser Broschüre nicht möglich gewesen wäre. Auch der Stadt Harsewinkel sei für ihre unbürokratische Hilfe gedankt. Schließlich wollen wir uns noch bei den zahlreichen Ausstellern bedanken, die zum Teil von weit her angereist sind. Selbstverständlich dürfen auch an dieser Stelle die eigenen Vereinsmitglieder nicht vergessen werden, die einen großen Teil ihrer Freizeit für das Oldtimertreffen und den Verein an sich geopfert haben.
Wie alles begann
Seit nunmehr fünf Jahren sind die Oldtimerfreunde Greffen ins Vereinsregister eingetragen. Für uns als Verein ist das natürlich ein Grund zum Feiern. Wer hätte schon gedacht, dass aus einer Feierabendlaune heraus ein Verein mit über 80 Mitgliedern entstehen würde? Vor fast zehn Jahren hatten drei Greffener Bürger die Idee ein Oldtimertreffen zu veranstalten. Bernhard Schürmann und die Brüder Norbert und Raimund Rolf, alle drei seit Jahren begeisterte Oldtimerfreunde, sprachen in den folgenden Wochen zahlreiche in Greffen wohnhafte Besitzer von historischen Fahrzeugen auf die Idee an. Sie stießen auf überaus positive Resonanz. Am 12. September 1999 war es dann soweit. Auf dem Parkplatz der Gaststätte Johannsmann im Herzen Greffens versammelten sich gut 35 alte Traktoren, ebenso viele historische Motorräder und gut ein Dutzend alte Autos sowie einige alte Standmotoren. Alle Ausstellungsstücke wurden direkt von Greffener Bürgern zur Verfügung gestellt, nur ein Lanz Bulldog reiste von etwas weiter her an. Das Wetter war wunderschön und so kam es, dass die zahlreichen anwesenden Oldtimerfans miteinander ins Gespräch kamen und zu der Erkenntnis gelangten, dass doch eine Interessensgemeinschaft für Oldtimer in Greffen zu gründen sei. Fortan traf man sich an jedem ersten Freitag im Monat zum Oldtimerstammtisch. Und wer bereits ein eigenes Gefährt besaß, konnte auch an den gemeinsamen Ausfahrten an Sommerwochenenden teilhaben, die zumeist andere regionale Oldtimertreffen zum Ziel hatten. Mit der Zeit schlossen sich immer mehr Mitglieder der Interessensgemeinschaft an, der schon bald darauf eine historische Erntemaschine in Form eines Selbstbinders zur Verfügung gestellt wurde. 2001 konnten bereits erste Ernten nach historischen Gesichtspunkten eingefahren werden. So kam bald die Idee auf, einen eingetragenen Verein zu gründen. Man informierte sich über Vereinssatzungen und andere rechtliche Dinge und hielt am 17. Februar 2003 eine Gründungsveranstaltung ab, bei der die Satzung festgelegt und ein erster Vorstand gewählt wurde. Am 2. Juni 2003 erfolgte schließlich nach Klärung aller rechtlichen Belange die Eintragung ins Vereinsregister, womit der Verein nun offiziell gegründet worden war. Schon bald darauf präsentierte man sich mit seinen historischen Schätzen seinen Ausstellungsstück bei vielen Anlässen in und um Greffen. So wurden immer mehr Gleichgesinnte auf die Oldtimerfreunde Greffen aufmerksam und die Mitgliederzahl stieg bis heute stetig an. Die meisten von uns beschäftigen sich mit dem Erhalt und der Pflege historische Landmaschinen, aber auch einige Auto- und Motorradliebhaber befinden sich in unseren Reihen. Mittlerweile verfügen wir über eine eigene Fahrzeughalle, in der sich auch ein kleines Vereinsheim befindet, aber dazu später mehr.
Die Exponate des Vereins
Obwohl schon zur Zeit der Gründung der Oldtimerfreunde Greffen abzusehen war, dass sich die meisten Mitglieder des Vereins der Erhaltung historischer Landmaschinen widmen würden, steht der Verein allen Freunden historischer Fahrzeuge offen. Heute werden von den Vereinsmitgliedern hauptsächlichen vier verschiedene Kategorien von Oldtimern erhalten:
Landmaschinen
Zahlenmäßig den größten Anteil der von uns erhaltenen Fahrzeuge stellen die Landmaschinen dar. Über 70 Traktoren befinden sich im privaten Besitz der Vereinsmitglieder, die meisten davon sind restauriert und für den Straßenverkehr zugelassen. Dabei ist die Typenvielfalt enorm. Neben den in großen Stückzahlen gebauten Fabrikaten wie Deutz, HANOMAG und McCormick finden sich auch eher seltene Hersteller wie Bautz oder Wesseler im Bestand. Selbstverständlich sind auch Exemplare des Lanz Bulldog und des UNIMOGS vertreten, dem Inbegriff des historischen Ackerschleppers schlechthin. Die ältesten Traktoren sind bereits 1940 gebaut worden, zu einer Zeit als Mensch und Pferd noch nahezu allein die Hauptlast in der Landwirtschaft trugen. Gerade diese ältesten Exemplare zeigen den Pioniergeist der damaligen Landmaschinenhersteller. Unsere gemeinsame Fahrzeugsammlung dokumentiert inzwischen sehr detailliert den Weg von den kleinen Bauserien aus der Anfangszeit der Schlepperfertigung bis hin zu den in großen Stückzahlen produzierten Serienmodellen der sechziger Jahren.
Aber auch zahlreiche Erntemaschinen, Strohpressen, Anbaugeräte wie zum Beispiel Pflüge und historische Transport-Anhänger werden von den Vereinsmitgliedern erhalten. Einige davon, wie z.B. ein McCormick Strohbinder befinden sich auch im direkten Vereinsbesitz und werden regelmäßig gepflegt und gewartet, sodass sie zu besonderen Anlässen in Betrieb vorgeführt werden können. Die allermeisten Fahrzeuge befinden sich aber im privaten Eigentum der Mitglieder.
Personenkraftwagen
PKW´s sind in unserem Verein zur Zeit noch in der Unterzahl. Dennoch ist die Vielfalt bemerkenswert. So finden wir einen Sunbeam und einen einen Jaguar in einem traumhaften Zustand in unseren Reihen. Selbstverständlich sind auch heimische Hersteller, wie Fahrzeuge der Firma Mercedes Benz und Volkswagen vertreten. Viele dieser Fahrzeuge sind heute im alltäglichen Straßenverkehr nicht mehr zu sehen. Wie die Landmaschinen sind auch die Autos in der Regel Arbeitstiere, die gebraucht wurden. Leider sind die dünnen Bleche der Automobile wesentlich empfindlicher gegen Rost als die der massiv gebauten Traktoren. Deshalb sind viele Fahrzeuge von ihren Besitzern teilrestauriert oder sogar vollständig restauriert. Für den Betrachter ist so ein liebevoll hergerichteter Oldtimer ein absoluter Augenschmaus. Der feine Lack, der blitzende Chrom, duftendes Leder und poliertes Holz treffen alle unsere Sinne und lassen uns eine Zeitreise in die Vergangenheit machen. „So einen hatte unser Opa auch mal“, hört man häufig die Leute schwärmen, die sich um die alten Fahrzeuge versammeln.
Einen besondere Reiz unter eigentlich allen älteren Fahrzeugen machen Exemplare im Ursprungszustand aus. Nichts ist wertvoller als ein originales liebevoll gepflegtes und gehegtes Fahrzeug.
Die leichten Gebrauchsspuren an den Polstern und der leicht stumpfe Lack lassen auf einen sorgfältigen Besitzer oder Vorbesitzer schließen. Häufig zeigt der Kilometer- oder Stundenzähler auch einen sehr geringen Stand an. Solche Fahrzeuge sind sehr selten und in unserer heutigen Wegwerfgesellschaft etwas ganz besonderes.
Dieses Kulturgut wollen wir bewahren und präsentieren, damit sich unsere Folgegenerationen, genauso so wie wir, von der alten Technik begeistern lässt.
Motorräder
Gut ein Dutzend historischer Motorräder befinden sich in den Händen von Vereinsmitgliedern. Auch wenn sie heute nicht mehr das zahlenmäßig größte Interessensgebiet des Vereins darstellen, sind sie doch aus der Vereinsgeschichte nicht wegzudenken. Als 1999 das zu Anfang erwähnte Oldtimertreffen an der Gaststätte Johannsmann stattfand, hatten die Organisatoren so manch altes Schätzchen nach jahrelangem Dornröschenschlaf aus Greffener Kellern und Schuppen geborgen und der Öffentlichkeit präsentiert. Gerade bei den Motorrädern ging es darum zu zeigen, was an Fahrzeugen in Greffen nahezu unbemerkt die Zeit überdauert hatte.
Standmotoren
Da sich ein Vereinsmitglied der Oldtimerfreunde Greffen in der Freizeit mit der Pflege von alten Standmotoren befasst, haben wir regelmäßig die Möglichkeit auch diese Spezies der Maschinennostalgie auf öffentlichen Veranstaltungen zu zeigen. Wenn sie auch auf dem ersten Blick nicht ganz so spektakulär wie z.B. ein Lanz Bulldog sind, haben doch auch diese Geräte durchaus ihren Reiz. Schließlich waren sie früher in zahlreichen Gewerbebetrieben vorhanden und gehörten somit zum Bild des örtlichen Wirtschaftslebens.
Präsentation unseres Vereins in der Öffentlichkeit
Wer unsere historischen Fahrzeuge und Geräte einmal in Aktion erleben will, der findet regelmäßig Gelegenheit dazu. Besonders im Sommerhalbjahr sind wir auf zahlreichen Veranstaltungen zu sehen. Ob bei Stadtfesten oder Oldtimertreffen, ob nah oder fern, wenn irgendwie möglich sind wir fast jedes Wochenende irgendwo zu sehen. Jedes Jahr fahren wir zum Beispiel mit über einem Dutzend Traktoren zum „Historischen Feldtag“ ins niedersächsische Nordhorn, einer der größten Schauveranstaltungen für historische Landtechnik in Deutschland. 2007 fuhren einige von uns erstmals zur Traktoren-Weltmeisterschaft zum Großglockner. Da der Weg in die Alpen mit den Traktoren nicht allein zu bestehen war, verluden wir unsere Fahrzeuge zusammen mit anderen gleich gesinnten Vereinen auf die Eisenbahn, die uns sicher und schnell dorthin brachte. Aber zur Weltmeisterschaft, bei der wir übrigens den Titel gewannen, später mehr.
Es darf hier nicht der Eindruck entstehen, dass man weit fahren muss, um unsere Oldtimer zu sehen. Jedes Jahr stellen wir zahlreiche Fahrzeuge beim Greffener Bauernmarkt aus und führen damit auch das ein oder andere vor. So zum Beispiel historische Holzbearbeitung mit Maschinen, die man heute im regulären Betrieb nicht mehr antrifft. Aber auch an anderer Stelle konnte man uns in Greffen schon erleben, so auf dem Pfarrfamilienfest und zum 100 jährigen Jubiläum der alten Mühle, die heute das Bürgerhaus beherbergt. Vergessen werden darf auch nicht unsere jährliche Nikolaussausfahrt, bei der in den letzten Jahren jeweils mehr als zwei Dutzend alte Traktoren durch Greffen und die umliegenden Landstriche fuhren.
Zweimal konnte man uns übrigens schon im Fernsehen bewundern. Einmal bei „Dorfplatz Schlag 10“ und ein anderes Mal beim WDR Adventskalender.
Feldbearbeitung wie zu Großvaters Zeiten
Was nützt es historische Landmaschinen zu besitzen, wenn man sie nicht vorführen kann? Aus diesem Grund wurde uns ein Stück Land überlassen, dass wir jedes Jahr unter historischen Gesichtspunkten bewirtschaften. Zu besonderen Anlässen wie zum Beispiel der Ernte, die wir rechtzeitig in der Öffentlichkeit bekannt geben, können uns interessierte Mitmenschen gerne bei der Arbeit über die Schulter schauen. Da wir von Jahr zu Jahr unterschiedliche Feldfrüchte anbauen, gibt es auf unserem Acker immer etwas Interessantes zu sehen. So wurden in den vergangenen Jahren Kartoffeln ausgemacht, Korn geschnitten, zu Richten aufgestellt und anschließend gedroschen. Ein anderes Mal wurde Gras gemäht und geheut. Anschließend wurden die abgemähten Flächen mit Pflug und Egge bearbeitet. Auch haben wir Mais angebaut, der mit einem Einreiher Maishäcksler geerntet wurde.
Die vereinseigene Fahrzeughalle
Um die vereinseigenen Geräte unterzustellen hat der Verein schon bald nach seiner Gründung eine Halle auf dem Hof Laumann in Greffen angemietet, welche Dank großzügiger Spenden „oldtimergerecht“ hergerichtet werden konnte. Somit haben auch Vereinsmitglieder die Möglichkeit einen Stellplatz für eigene Fahrzeuge anzumieten, falls sie anderweitig keine Unterstellmöglichkeit finden. Da die Räumlichkeiten schon bald zu klein wurden, zogen wir zum 1. Januar 2007 in eine größere Halle auf demselben Hof um, in der nun eine Vielzahl von Exponaten witterungsgeschützt untergebracht werden kann. In einem Nebenraum wurde seitdem ein Versammlungsraum errichtet, weitere Schritte zur Ausgestaltung der Räumlichkeiten sollen demnächst folgen.
Die Weltmeisterschaft am Großglockner – Oldtimerfreunde Greffen gewinnen die Titel!
Anfang des Jahres 2007 wurden wir vom Treckerveteranenclub Nordhorn zu einer gemeinsamen Teilnahme an der Traktoren-Weltmeisterschaft am österreichischen Großglockner eingeladen. Der Nordhorner Verein hatte dazu extra einen Güterzug mit 18 Transportwaggons des privaten Eisenbahnunternehmens Lappwaldbahn GmbH angemietet, welcher die landwirtschaftlichen Oldtimer von Nordhorn bis nach Österreich bringen sollte. Für die Mitreisenden befanden sich außerdem zwei Liegewagen und ein Speisewagen im Zug. Um die Reise pünktlich in Nordhorn antreten zu können, wurden die Traktoren am 10. September 2007 an der Vereinshalle auf dem Hof von Bernhard Laumann auf zwei LKW verladen und am darauf folgenden Tag nach Nordhorn gebracht. Am dortigen Bahnhof wurden insgesamt 65 Traktoren verschiedener Vereine auf den Zug verladen. Wieder einen Tag später konnten die WM Teilnehmer endlich in den Zug einsteigen und gemeinsam mit ihren wertvollen Maschinen die Reise antreten. Nachdem der Bürgermeister der Stadt Nordhorn uns alles Gute gewünscht hatte, setzte sich der Zug mittags in Richtung Österreich in Bewegung. Für die gut 900 km lange Bahnfahrt benötigten wir insgesamt 29 Stunden, so dass wir am Donnerstag den 13.9.2007 in Bad Reichenhall ankamen, wo die Fahrzeuge entladen wurden. Doch wir waren noch lange nicht am Ziel. Von dort ging es noch mal 70 km auf eigener Achse durch die Alpen nach Fusch, wo wir gegen 22 Uhr erschöpft aber glücklich das Hotel Höllern erreichten.
Bei einem gemütlichen Abendessen erhielten wir dann die ersten Anweisungen für die WM Anmeldung. Am Morgen darauf wurde die Traktoren nach einen zünftigen Frühstück zur WM Anmeldung nach Bruck gefahren. Dort trafen wir auf 650 gleichgesinnte Hobbyfreunde aus 12 Nationen. Nach der Anmeldung ging es gleich zur ersten Prüfung. Es mussten 4 km ohne Tacho mit einer Geschwindigkeit von 11,33 km/h zurückgelegt werden. Am Ziel angekommen wurden Traktoren in die Startaufstellung für den nächsten Tag eingereiht. Den Abend haben wir dann mit einer gemütlichen Feier ausklingen lassen.
Am Samstag den 15.9.2007 ging es bereits um 7 Uhr mit dem Bus nach Fusch zum Start. Das Anlassen der dort versammelten 650 Dieselmotoren war ein ganz besonderes Schauspiel uns sorgte für eine große Dunstwolke. Nachdem sie sich die Wolke aufgelöst hatte, fuhren wir bei nasskaltem Wetter die 20 km bis zum Fuschertörl auf 2500 Höhenmetern den Großglockner hinauf. Am Ziel angekommen bot sich uns bei 0°C und etwas Schnee ein wunderbarer Panoramablick auf dem höchsten Gletscher Österreichs.
Nach einem angenehmen Mittagessen ging es dann wieder nach unten. Bei der Siegerehrung am Abend erfuhren wir, dass wir zusammen mit unseren Freunden aus Nordhorn den Weltmeistertitel geholt hatten. So war es ein sehr schönes Gefühl, als wir tags darauf wieder per Bahn in die Heimat zurückkehrten. Am Bahnhof in Nordhorn wurden wir von dem dortigen Bürgermeister feierlich begrüßt. Etwas später wurden wir dann noch mal zusammen mit dem Treckerveteranenclub Nordhorn von der dortigen Stadtverwaltung eingeladen um uns in das goldenen Buch der Stadt einzutragen. Für uns war die Teilnahme an der Weltmeisterschaft ein ganz besonderes Erlebnis. Es wird sicherlich nicht das letzte Mal gewesen sein, dass wir an dieser WM teilgenommen haben. Zum Schluss sind noch mal alle teilnehmenden Vereinsmitglieder und deren Weltmeister-Fahrzeuge genannt.
Teilnehmer Vereinsmitglieder und deren Weltmeister-Fahrzeuge
- Martin Becker: Bautz AS120
- Christa und Ludger Dingwerth: Unimog 411
- Dirk Hartmeyer: Lanz D 9506
- Frank Hartmeyer: Hanomag R27
- Karl Hartmeyer: IHC 432
- Bernhard Heuckmann: Fendt F24
- Heinz Krieft: Deutz D15
- Bernhard Laumann: ohne Fahrzeug
- Christian Offer: Eicher ED 25